Meine Mama ist im April, mal wieder nach Griechenland gefahren. Da sie auch gerne Ihre Geschichten teilt und gerne schreibt, hat sie für uns ein Reisetagebuch geführt, welches ich hier nun veröffentliche. Als es mich noch nach Kreta geschlagen hat, hat meine Mama schon ein kleines Paradies entdeckt.
Ich bin Sabine 54 Jahre alt, bin verheiratet, und habe zwei Kinder. Eine Auszeit wurde mal Zeit.
Nach schweren, unüberwindbaren Problemen-gesundheitlich und familiär, fasste ich Anfang Februar den Entschluss noch einmal in mein Lieblingsland zu reisen. 10 Tage habe ich Zeit, die Nerven wieder aufzuladen und bei meinen Griechen nach dem Rechten zu schauen.
Mit dem Flieger am 21. April 2015 um 10:50 Uhr nach Thessaloniki, dann weiter mit dem Bus auf die Halbinsel Chalkidiki, auf den Mittelfinger Sithonia, bis an die Südspitze in den Ort Sarti. So ist der Plan. Wohnen werde ich im Glaros House, direkt am Strand bei Maria. Vor drei Jahren war ich hier schon einmal für eine Woche.
Am 29. April geht es dann noch für zwei Tage auf Stadttour nach Thessaloniki, eine der wenigen Orte Griechenlands, die ich noch nicht besichtigt habe. Ich hoffe dass ich die Leser dieses Berichts nicht langweile.
Tag 1
6 Uhr mit Herzklopfen und freudiger Erwartung, aufgestanden.
Noch einmal mit meinem Hundchen Fibi einen schönen Spaziergang machen, einen letzten Kaffee mit meinen Lieben, dann Koffer schnappen und los geht’s zum Flughafen Berlin Schönefeld. Ich genieße die Fahrt, den Flug mit Easyjet und leiste mir an Bord ein Bierchen für sage und schreibe 5 Euro, aber egal ich genieße.
Ein bisschen wackelig, um 14:15 gelandet, habe ich dann doch beschlossen ein Auto zu leihen. Acht Tage für 160 Euro incl. Vollkasko. Alles ist gut, bis auf extremen kalten Wind. Um ca. 18 Uhr lande ich in Sarti. Alles befindet sich noch im Frühlingserwachen, überall noch Jalousien vor vielen Fenstern. Bei Maria bin ich die einzig Ruhe suchende. Sie empfängt mich herzlich, mit Küsschen links und rechts. Ich wohne im zweiten Stock, direkt am großen Strand. Das Meer ist überwältigend.
Später kaufe ich im nächsten kleinen Supermarkt das wichtigste ein. Die wenigen Griechen, die ich treffe grüßen freundlich. Ich bin glücklich.
Tag 2
In der Nacht wurde es sehr kalt, auch unter den 2 kuschligen Decken. Um ungefähr 7 Uhr habe ich mich dann mit selbst bereitetem Käffchen auf den Balkon gesetzt und den phänomenalen Sonnenaufgang genossen. Ausatmen. Die Ruhe, die jungen frechen Schwalben, die Wellen, die warmen Strahlen der frühen Sonne, der Geruch vom Meer-es ist so wie ich es wollte. Allerdings könnte es ein wenig wärmer sein. Auf dem Rückweg vom Brötchen holen, merke ich wie die Sonne schon aufheizt und ich empfinde Freude, Freude, Freude.
Nach meinem Frühstück bin ich runter an den Strand gegangen, es sind ca. 20 Grad und relativ windstill. Ich habe den ganzen Strand für mich allein. Nach einiger Zeit, jedoch kommt von einer Minute zur anderen plötzlich Wind auf und trotz der warmen Sonne, ist er eisig und unangenehm. Also gehe ich zurück ins Zimmer und mache Siesta.
Ausgeruht, dusche ich ganz heiß und mache wieder Käffchen. Ha, – inzwischen sind viele dunkle Wolken gekommen und der Wind heult. Auch ein paar Regentropfen gesellen sich dazu. Dann habe ich beschlossen mit dem Auto ins 9km entfernte Sykia, einem netten Dorf im Landesinneren, am Fuße der Berge zu fahren. Auch hier begegnet man mir sehr freundlich und ich fühle mich ausgesprochen wohl. In einem Cafe` mit herrlich hergerichteten Süßigkeiten, entscheide ich mich jedoch gegen solch eine Köstlichkeit, -mir ist eher nach was Herzhaftem. Da läuft mir der Besitzer hinterher und schenkt mir einen kleinen Becher mit 3 verschiedenen Cremes. Sehr lecker, nächstes Mal werde ich auf jeden Fall einkehren.
Ich entscheide mich heute für das Mimosa Restaurant, wo ich frischen Fisch mit Patates und Salat wähle. Das Ganze, mit Getränk macht 14 Euro und ich bin sehr zufrieden. Dann bin ich gesättigt nach Hause gefahren. Der Wind heulte die ganze Nacht, aber heute friere ich nicht, weil ich mir eine Wärmflasche gekauft habe.
Tag 3
Heute war es richtig stürmisch. Habe lange geschützt, trotz Wind, in der Sonne auf der Terrasse gefrühstückt. Internet über W-Lan ist nur zeitweise empfänglich. Jedenfalls bin ich am Meer schön spazieren gegangen und danach war ein Kirchfest für St. George, der hier nur Gutes getan hat und immer noch tut, mit Essen, Trinken und Volkstanz for free. Es war sehr gemütlich und das ganze Dorf war hier und wir haben getanzt, bis ich keine Puste mehr hatte. Alle Griechen sind unglaublich nett und verstehen es zu feiern, -ich fühl mich sicher und rundum sehr wohl. Die gute Laune steckt an,-von Krise und Deutschfeindlichkeit spür ich nichts. Morgen soll es 21 Grad und keinen Sturm geben, da werde ich einen Strandtag einlegen.
Der gesamte Sithonia ist übrigens eine ausgesprochene Honiggegend mit vielen Bienenstöcken und die Bienen sehen sehr gesund aus, im Gegensatz zu unseren.
Tag 4
Habe bis 9 Uhr geschlafen und dann Brötchen in der nahe gelegenen Bäckerei geholt. Auf meiner Terrasse habe ich schön gefrühstückt.
Maria, die Hausherrin klopfte irgendwann und brachte mir drei Stücke selbst gebackenen Kuchen-man muss ich verfressen aussehen. Ich freu mich und wir unterhalten uns in drei Sprachen: Deutsch, Griechisch und Englisch. Muss dazu sagen, Sie spricht ungefähr so viel Deutsch, wie ich Griechisch. Irgendwann gesellt sich noch Costas , ihr Mann und ein Hausarbeiter fürs Grobe dazu. Er hat lange in Deutschland gelebt hat und wir werden uns ganz schnell, über die wirkliche Meinung des griechischen und deutschen(zu mindestens meiner) Meinung einig. Wir glauben das uns unsere Regierungen gegeneinander ausspielen wollen und die Medien das noch massiv unterstützen. Und wir sind uns einig, das wir uns nicht manipulieren lassen. Wir umarmen uns um dies zu unterstreichen. Ich fühle mich wie eine Griechin. Ich sehe hier sie haben nicht viel Geld, es müsste mehr gemacht werden in den Häusern und Straßen. Auch in meinem Domizil wackelt der Wasserhahn, viele Sachen sind nur notdürftig geflickt, so war das aber früher auch schon. Und trotzdem habn sie unglaublich viel Seele,- es sind einfach gute Menschen.
Dann bin ich an den Strand. Und wieder dasselbe Spiel, erst schöne Sonne und kaum fange ich an zu lesen, kommen die ersten Wolken und auch wieder kalter Wind. Nach einiger Zeit gehe ich Siesta machen und abends habe ich leckeren Octopus gegessen. Es ist halt Wettermäßig auch erst April. Aber Farbe habe ich schon bekommen.
Tag 5
Heute bin ich nach dem Frühstück nach Sykia, zum Wochenmarkt. Hier herrscht viel Leben und Flair.
Viele Griechen sitzen in den Cafes, unterhalten sich angeregt, trinken Ouzo und Kaffee. Die Leute tummeln sich durch die enge Marktstraße. Obst, Gemüse, Käse und Ramsch werden Pfeilgeboten. Bis auf sehr leckere Erdbeeren und Orangen brauche ich nichts weiter. Zum Schluss habe ich mich in die nette Konditorei, wo ich den einen Tag das leckere Dessert geschenkt bekommen habe, und trinke Kaffee und esse ein Stück Karamelltörtchen.
Danach fahre ich gemütlich in Richtung Toroni, und mache halt in Kalamitzi. Ein sehr schöner Strand empfängt mich, mit einer offenen Taverne und einem Supermarkt. Hier ist es fast noch idyllischer und ruhiger als in Sarti. Aber letztendlich für diese Jahreszeit, vielleicht ein wenig der Hund begraben.
Danach mache ich in Porto Koufo halt. Hier gibt es um den kleinen Hafen vier oder fünf Fischtavernen wo sehr leckerer fangfrischer Fisch serviert wird. Jachten liegen auch vor Ort.
Dann habe ich in Toroni vorbeigeschaut. Hier sind alle am ackern, an ihren Häusern für die nahende Saison. Es gibt einen wunderschönen, langezogenen Strand. Ich habe bei Angelos, mit seinen Schildkröten angehalten. Ein anderes deutsches Ehepaar hatte sie mit Brot angelockt.
Bin dann leider noch in Porto Carras gelandet, aber das ist für mich nicht Griechenland. Bunkerhaft angelegt, Hotelklötze mit Helikopter Platz für Reiche, viele protzige Jachten, Golfplatz und Spielcasino. Das muss ich alles nicht haben. Ich liebe es so einfach wie möglich. Abends bin ich dann ziemlich müde. Noch Souvlaki essen gegangen, mit Bier und Patates 10 Euro und ab ins Bett.
Tag 6
Heute knallt gleich morgens die Sonne und ich wollte zum Strand. Als ich aber dann endlich unten war, kam nach kurzer Zeit wieder Wind und haltet euch fest: NEBEL. Also ich wieder hoch – Siesta vorziehen.
Als ich wieder erwache ist die Sonne voll da und ich beende diesen Tag mit : Strand, Lesen, Strand, Lesen usw.
Tag 7
Nach einem ausgiebigen Frühstück bin ich zum Portokali Beach, kurz Orange Beach gefahrem. Einfach unbeschreiblich. Nach ca. 6 Km von Sarti, in Richtung Vouvouru, habe ich an der Straße, unter einer Pinie gehalten. Rucksack geschnappt und auf Sand und Trampelpfaden, quer durch saftige Wiesen mit vielen bunten Blümchen und vielen Bäumen, runter zu mehreren kleinen Sandbuchten, abgegrenzt durch teilweise weiße Felsen -ein Traum.
Das Meer spiegelt sich in mehreren Türkisfarben, ist kristallklar. In die Felsen wurden Figuren von wohl verschiedenen Künstlern gemeißelt. Zwischen leichtem Wellengeplätscher und Vogelgezwitscher, liege ich im weißen Pulversand und lasse meine Gedanken schweifen. Ich glaube ich bin im Paradies. Oder auf den Malediven. Die Zeit blieb einfach stehen. Und? Abends im Zimmer habe ich einen wunderbaren Sonnenbrand gehabt. Tja, so ist das mit der Zeit.
Danach bin ich ins Restaurant, noch eine Kleinigkeit essen – immer so mit Getränk um 10-12 Euro. Ich habe mich mit 2 Bayern unterhalten, die hier seit 10 Jahren ein Ferienhaus haben. Sie berichteten mir, dass ab Mitte Juni Sarti voll ist. Alle Unterkünfte ausgebucht und durch die engen Straßen wird man teilweise ungewollt geschoben, und am magischen Strand Orange liege Massen, wie Ölsardinen. Da denke ich mir, wie schön ich es doch habe so ganz allein. Ich nehme liebend gern den Sturm und das noch nicht perfekte Wetter in Kauf. Übrigens ist es heute sehr warm und sonnig gewesen.
Tag 8
Letzter Tag – ich bin traurig und entscheide mich bei super Wetter noch ein letztes Mal für Portokali, wo ich mir zum Schluss noch einen kräftigen Sonnenbrand auf dem Rücken geholt habe, – na selbst schuld, bin eingeschlafen. Am Abend habe ich dann noch mal gut am Strand gespeist. Und habe zu Hause noch lange dem dunklen Meer gelauscht. Am nächsten Tag ging es dann gegen Mittag nach Thessaloniki.
Abschließend lässt sich sagen, dass ich die Zeit in Sarti sehr genossen habe. Ich werde auf jeden Fall wiederkehren. Das Essen, die Menschen, die Strände, alles macht Sarti und Griechenland insgesamt so perfekt.
Ich hoffe euch, hat mein Bericht gefallen. Hinterlasst mir doch einen Kommentar,darüber würde ich mich sehr freuen.
Hallo,
schöner Bericht. Wir haben 10 Jahre in Haus Sofia gewohnt, gleich neben an. Insgesamt 13 mal, und die letzten 3 Jahre jeweils ein halbes Jahr.
Gruß Jürgen
Hallo Jürgen, grüß dich.
Vielen Dank das dir der Bericht gefallen hat. Ich würde auch am liebsten da bleiben, oder zu mindest auch mal nen halbes Jahr oder Jahr. Ich würde auch gern mal richtig ausbrechen, aber noch bin ich wie angewachsen und muss von ein paar Tagen lange zähren. Ich wünsch dir alles Gute und wenn du wieder da bist,-grüß mir die lieben Sartaner, – und geniese jede Sekunde. Wo ich da war, wurde euer Wohnsitz gerade hübsch gemacht, für die nahende Saison.
Liebe Grüße Sabine
Hi Sabine!
Schöner Bericht. Wir sind auch Griechenland-Fans, insbesondere Kreta hat es uns angetan. Ich hatte bei uns im Blog auch schon mal eine schöne Tour über die Insel vorgestellt: http://www.waldhelden.de/geocaching-auf-kreta-teil-1/ Ist zwar nicht das gleiche wie vor Ort zu sein, aber vielleicht verkürzt es dir ja die Zeit bis zur nächsten Reise ;-)
Als konstruktive Kritik möchte ich dir noch folgendes empfehlen: Es wäre hilfreich (auch SEO-technisch) wenn du deine Zwischenüberschriften etwas aussagekräftiger formulierst. Tag 1 – Tag X sagt nichts über den Inhalt aus. Wie wäre z.B. sowas: Tag 7: Portokali Beach – Ein Ausflug ins Paradies.
Hey Udo, fürs SEO bin ich zuständig, meine Mama hat da noch weniger Ahnung von als Ich :D danke für deinen Tipp, ich werde es bald nochmal etwas überarbeiten.
lg Marieke