*Dieser Gastbeitrag ist von Barbara. Barbara ist eine Journalistin, Mallorca-Bloggerin& seit Jahren an starkem Reisefieber erkrankt. Sie lebt seit 2006 in Palma und schreibt in ihrem Blog mallorca-talks.com über die besonderen Dinge, die kleinen Schätze von Mallorca, die es in keinen Reiseführer schaffen. Ihre Leidenschaft sind die Geschichten der Menschen – die Seele der Insel. Echt, anders „y un poco loco“.

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Ich bin kein Fan von Großstädten. Ich gebe es zu. Zu voll. Zu laut. Zu quirlig. Zu wenig Rückzugsorte für mein Empfinden. Trotzdem habe ich das Abenteuer Bangkok in Angriff genommen.

 

Was macht man in drei Tagen? Ein bisschen Touri-Erstlingsprogramm natürlich:

Den Großen Palast angucken

  • für 500 Baht zu teuer und viel zu voll.

Mit dem Boot über den Chao Phraya fahren.

  • Die Asiaten, die mich im großen Palast schon von rechts nach links gedrängelt haben sind freundlicherweise ALLE mit zum Pier gekommen und haben mich fast zerquetscht. Zum Glück bin ich relativ groß und hatte ich niemals das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Nur ein schwacher Trost, aber egal. Ich hab´s überlebt. Es war eine Erfahrung.

„LoiKrathong“ feiern!

 

  • Im Lumphini Park habe ich mich ein bisschen unters Volk gemischt und das Lichterfest „LoiKrathong“ auf mich wirken lassen. Das Lichterfest ist vermutlich ein ursprünglich hinduistisches Fest, so genau weiß man das aber nicht. Es werden dabei kleine, bunt geschmückte Opfergaben in den Chao Phraya gesetzt, um alle Sorgen, allen Groll und alle schlechten Gedanken loszulassen. Kann ja nicht schaden!

 Ein echtes Juwel entdecken!

  • Auf dem Weg nach Hause viel mein Blick zum wiederholten Mal in eine kleine Gasse. Ein großes Ort gab den Blick frei auf ein altes Haus aus Holz. Der Garten wunderschön beleuchtet und heute stand ein sehr freundlich aussehende junge Frau am Tor. Ich entschloss mich meinem Impuls zu folgen und mir die Sache mal aus der Nähe anzugucken.

 

A Day in a Life Thailand

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Vivi – begrüßte mich mit der hier in Thailand üblichen Freundlichkeiten und einem erstaunlich gutem Englisch und lud mich auf ein Getränk in ihren Garten ein.
Hier entlang sagte sie und ließ mich vor gelaufen.
Ich ging am Haus vorbei und wäre vor Freude fast in die Luft gesprungen. Hinter dem Haus eine grüne Oase mit Holzmöbeln, Liegen und Hängematten. Leise Musik untermalt die super chillige Atmosphäre. Ich war sofort begeistert.

Vivi nahm sich ein paar Minuten Zeit und zeigte mir das wunderschöne, alte Haus.

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Das alte Haus zu neuem Leben erweckt

„Oben haben wir Gasträume und ein sehr einfaches Bad. Unten ist eine Galerie – wo wir Künstler ausstellen, die ich persönlich kenne. Und der Garten ist das Herzstück. Mein Traum: Hier koche ich jeden Tag etwas wirklich typisch Thailändisches für meine Gäste. Kein Curry. Das kennt ja schon jeder. Andere Sachen aus der Provinz aus der ich komme … Rezepte von meiner Mama.“

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Ich ärgere mich kurz, dass ich schon gegessen habe. Ich werde wohl noch einmal herkommen müssen.

Vivi und ich haben es uns auf dem Boden gemütlich gemacht. Wir trinken ein Wasser mit selbst angebauten Kräutern verfeinert. Es schmeckt köstlich und passt total in dieses kleine Paradies. Wir sind mitten in Bangkok und trotzdem habe ich das Gefühl ich bin bei unsere kleine Farm. Die Küche im Garten ist genauso aus Holz gebaut wie das Stelzenhaus in dem Vivi und ihr Freund momentan wohnen.

„Wir hoffen, wir können das irgendwann auch als Schlafsaal vermieten, aber im Moment können wir uns keine andere Wohnung leisten. Im Moment ist alles über unserem Budget. Deshalb machen wir hier auch alles selber.“ Erklärt mir die offene Thailänderin, die ursprünglich mal Sprach – und Musiklehrerin war.

Eigentlich haben sie und ihre Freund nur nach einem Laden für ihr Reisebüro gesucht, erzählt mir Vivi als ich sie frage, wie sie zu diesem Schätzchen gekommen sind.

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„Ja und irgendwie haben wir dann dieses Haus leer stehen sehen. Da mussten wir umdenken. Größer denken. Hier war vorher ein Restaurant für Einheimische drin. Und ich habe es von einer Skybar in der Nähe gesehen, dass es leer war. Ich fand es hier schon immer wunderschön und als dann klar war, das es steht leer, haben wir mit dem Besitzer gesprochen und er hat es uns vermietet.“

Dann hat das junge Paar alles renoviert. Eigenhändig. „Also falls, dass hier nichts wird, könnte ich immer noch ein Bauunternehmen eröffnen“ lacht Vivi munter.

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Dann bin ich daran … ich werde ausgefragt: Wo ich noch hin will, was ich schon gesehen habe. Die nächste halbe Stunde verbringen wir am Rechner und Vivi zeigt mir, wo ich noch überall hin muss und was sie unbedingt empfehlen kann. Da kommt dann kurz die Reisebüro-Frau aus ihr heraus.
Ich habe mir alles ordentlich notiert und bedanke mich herzlich. Als ich gehen will, sagt Vivi: „Aber du hast meinen Garten ja noch gar nicht bewundert.“ Sie zieht mich am Arm um die nächste Hausecke.

 

Der Garten hinterm Guesthouse

Hier wächst alles: Zitronengras, Bananen, Kräuter, Früchte, es duftet und Vivi kommt aus dem schwärmen nicht mehr heraus. „Das ist ein kleines Bisschen so wie zuhause bei Mama. Da ging man auch einfach vor die Tür, wenn man noch etwas Zitronengras brauchte. Ich liebe das.“ sagt Vivi während sie über ihre Pflanzen streichelt.

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Eine tolle Frau. Ein super Atmosphäre und ein echte Oase der Ruhe und Entspannung keine 5 Minuten von dem „Zirkus der Khao San Road“ entfernt. Für 450 bis 1000 Baht je nach Standard kannst auch Du bei Vivi wohnen. Am besten direkt buchen über ……
Seit gerade mal zwei Wochen ist das Guesthouse im Internet z.B. bei Airbnb im Angebot. Doch leider gab es schon herbe Rückschläge für die jungen Betreiberpaar, denn die uralten Holzfenster mit Bleiglas wurden ihnen kurz vor der Eröffnung aus dem Erdgeschoss geklaut. Dann kam ein starker Regen und eines der Gästezimmer war kurz nach der Renovierung direkt wieder unbewohnbar. Ich wünsche den beiden, dass sie die Probleme dieses alten Hauses in den Griff bekommen und es weiter zu dem machen, was es wirklich ist:

 

Ein echter Schatz Bangkoks!

Dieser Beitrag ist durch eine Bloggeraktion entstanden. Das Weihnachtswichteln. Hier haben wir Blogger uns gegenseitig mit Artikeln beschenkt. So ist letztes Jahr schon Corinnas Artikel über Neuseeland entstanden und ich habe dieses Jahr bei Steffi einen Artikel über Cairns geschrieben. Ich hoffe euch gefällt der Artikel und Frohe Weihnachten!

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