Heidelberg ist nach Aussagen vieler, eine der schönsten Städte Deutschlands. Und damit haben sie gar nicht mal so unrecht, schön ist Heidelberg allemal.
Aber was ich an Heidelberg so besonders finde ist die Bar und Kneipen Kultur, welche es hier noch gibt. Es gibt hier eine Menge guter Bars. Und genau deshalb habe ich mich am Wochenende aufgemacht und Bar hopping betrieben, vielen sollte es auch als Pub Crawl bekannt sein.
Bar hopping ist an sich dasselbe wie Inselhopping. Man springt hierbei halt nicht von Insel zu Insel, sondern von Bar zu Bar. So hat man unterschiedliches Publikum, verschiedene Locations, verschiedene Musik, verschiedene Drinks und ähnliches, erlebt. Der Abend war dadurch einfach Abwechslungsreicher.
Ich finde, es gibt kaum eine Stadt die so gut dafür geeignet ist wie Heidelberg. Die besten Kneipen/Bars sind nämlich eh alle in der Altstadt zentriert. Vor allem die ,,Untere Straße“ ist sehr gut aufgestellt und ist so gesehen die „Partymeile“ in Heidelberg.

Untere Straße

Wie lief der Abend also ab? Ich war in 5 verschiedenen Bars. Vier davon kannte ich und eine hatte den Ruf, die beste Cocktailbar in Heidelberg zu sein. Und genau mit der Bar haben wir auch angefangen.

1. Die Bentbar

Diese Bar liegt ziemlich am Rand von der Altstadt und ist von außen auch nicht sofort erkennbar. Wir standen auch erst mal verwirrt da vor und haben uns gefragt wo sie ist. Eine ganz unscheinbare Tür mit einem ganz unscheinbaren Schild, hat uns dann aber doch bestätigt das wir richtig sind.
Drinnen hab ich mich sofort wohl gefühlt. Es kam mir eher so vor als wären wir bei jemanden zu Hause, der einfach eine Bar in seinem Zimmer stehen hat. Es gab kleine Sofas, kleine süße Lampen, Man konnte mehr oder weniger im Fenster sitzen und die Bar war winzig. Es gab zwei winzige Räume – ich denke mal mehr als 40 Mann passen da nicht rein. Und ein kleiner Retrofernsehr stand auch da.

Bent Bar
Klassische Cocktails wie Cosmopolitan oder Sex on the Beach konnte ich nicht entdecken. Dafür gab es aber meinen Favoriten, den Touchdown. Der Rest der Cocktails, waren glaube ich eher Eigenkreationen, so wie es sich gehört für eine gute Cocktailbar.  Der Eindruck war also schon mal vielversprechend. Auch wenn wir uns Anfangs an die Bar setzen mussten.  Zu den Cocktails wurde im übrigen noch eine frische Schale Cracker gereicht.
Leider war der Cocktail nicht gut. Viel zu sauer, hat gar nicht wie ein Touchdown geschmeckt. Auch meiner Mitbewohnerin, die dabei war und einen anderen Cocktail hatte, hat es nicht geschmeckt. Ihr war es auch zu sauer.
Fazit: Man sitz sehr gemütlich und es macht Spaß da zu sein. Bei den Cocktails muss man Abstriche machen. Da sie sehr hochwertigen Alkohol haben und dementsprechend etwas teurer sind (für Heidelberger Verhältnisse zumindest), findet man hier zum Glück weniger Studenten. Mit 25 Jahren komme ich mir oft etwas alt in Heidelberg vor und sehne mich oft nach „älterem“ Publikum.

2. Mel´s Bar

Das ist trotz sehr jungem Publikum, eine unserer Lieblingsbars. Jedes Mal wenn wir in Heidelberg sind, muss auf jeden fall ein Abstecher in diese Bar gemacht werden. Hier gibt es einen der leckersten Shots die ich je getrunken habe. Der Apfelstrudel. Außerdem kann man mit dem richtigen Pegel, hier super gut zu „Mainstream“ tanzen.
Die Bar ist unter einem Hotel gelegen. In einem Kellergewölbe, die dieser Bar einen ganz besonderen Charme gibt.

Mels

Durch die günstigen Alkoholpreise und besonderen Angeboten, finden sich hier extrem junge Menschen (bei manchen zweifeln wir sogar an der Volljährigkeit). Kennenlernen tut man hier also nicht den Mann fürs Leben, aber das wollen wir ja  auch gar nicht.

3. Die Destille 

Diese Bar ist Kult. Mein Papa war in dieser Bar schon vor 40 Jahren. Und die Bar kommt sogar im Film ,,Anatomie“ vor.  Was die Bar so besonders macht, ist ein Baum in der Mitte der Bar. Früher wuchs der Baum tatsächlich durch das Haus durch. Heute ist es „leider“ nur noch eine Attrappe, die zu jeder Jahreszeit passend dekoriert wird.

destille

Ein Kultgetränk dieser Kneipe scheint der ,,warme Erpel“ zu sein. So wie ich es mitbekommen habe ist an diesem Shot Tabasco mit daran und genau deshalb habe ich mich auch noch nicht ran getraut. Ich bleibe dann doch lieber bei meinem Bierchen. An Musik läuft hier eher Poprock – Rock. Eigentlich würde ich hier auch älteres Pubikum erwarten, dem ist leider nicht so und dennoch macht es Spaß dort zu sein. Zu später Stunde ist die Bar aber leider so voll, dass Körperkontakt mit anderen nicht vermeidbar ist. Einmal hat es mich sogar so schlimm erwischt, dass einer dachte er müsste meinen Arme die ganze Zeit streicheln. Ich bin bei solchen Dingen im übrigen eher ein Fluchtmensch, als ein ,,bitte lass das“ Mensch und dementsprechend hab ich mich versucht zu drehen und zu wenden, um Abstand zu gewinnen. Das hat aber leider eher schlecht funktioniert. Also Leute mit Platzangst, bleibt lieber draußen oder seid zeitig da, dann gibt es noch einen Sitzplatz.

 

4. Die Sonder Bar oder auch das betreute Trinken

betreutes trinken

Wer Rock und Absinth mag wird diese Bar lieben. Und eigentlich will ich gar nicht mehr dazu sagen. Diese Bar ist süffig, es laufen komische Gestalten rum und dennoch ist sie einfach geil und ich mag nicht mal Absinth. Geht hin, schaut es euch an, trinkt ein Bier, lauscht guter Musik und unterhaltet euch. Und keine Angst, für Absinthanfänger liegen überall Anleitungen.

 

5. Das ShooterStars

Für diese Bar gibt es eine eigene App. Denn in dieser Bar dreht sich alles um Shots. Ich denke so um die 200 verschiedenen Shots gibt es. Und das witzigste daran ist, du weißt nicht was du bekommst. Also was sich hinter den Namen verbirgt. Denn du kannst so lustige Shots wie Dreierlei, Queen, Türständer, Horst Schlemmer oder Schüttler wählen. Jeder Shot kostet hierbei 2€. Manchmal bekommt man aber auch zwei Shots (wie beim Schüttler) oder ein Shot Wasser (welches dann kostenfrei ist). Hinter manchen Shots befinden sich auch Spiele. Bei einem bekommt man zum Beispiel einen Soldatenhelm aufgesetzt und muss Übungen absolvieren, die dir der Barkeeper befiehlt.
Die App hilft dir einen Überblick zu behalten und zeigt Bilder von den Shots, so kannst du ungefähr abschätzen ob der Shot gut ist oder schlecht. Am Ende nicht die Wertung vergessen, sonst trinkst du beim nächsten Mal vielleicht den selben ekligen. Es macht super viel Spaß sich durchzuprobieren.

shooters

 

Fünf gute Bars habe ich dir nun vorgestellt. Jede ist etwas besonderes. Natürlich gibt es noch zig mehr, aber diese musst du besuchen . Beachte aber um 3 Uhr ist Schicht im Schacht, da werden die Bars zugemacht. Beginne also nicht zu spät mit deiner Bar hopping Tour.

Meine Fragen nun an dich: Machst du gerne Bar hopping Touren? Warst du schon mal in Heidelberg in einer dieser Bars? Oder kannst du noch andere empfehlen? Ich freue mich über deine Kommentare!

Wenn du dich für Heidelberg interessiert, dann lies doch auch meinen Artikel über den Heidelberger Herbst.

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4 KOMMENTARE

  1. Ich war schon mal im Shooters in einer anderen Stadt und fand es sehr lustig. Die Jungs am Nachbartisch haben da die lustigsten Sachen durchgemacht. Sehr toller Abend war das.

  2. Danke für den Informativen Artikel.

    „Mit 25 Jahren komme ich mir oft etwas alt in Heidelberg vor und sehne mich oft nach „älterem” Publikum.“ … diesen Satz fand ich strange. Schreibe doch einfach welches Alter für Dich als junge Frau stimmig wäre, dann hätte man eine Chance es zu verstehen, aber so… ? Heidelberg ist eine Studentenstadt, klar sind dort junge Menschen. Altersunterschiede von 5-10 Jahren sind normalerweise, „no big deal“. Aber dies wird Dir erst klar wenn Du mal selber etwas älter geworden bist.

    Ich war gestern in Heidelberg, und bekomme dort inzwischen eher einen Horror, die Stadt ist nicht mehr schön. Das sagen inzwischen viele alte Hasen, die genug Geld verdienen um die absurden Preise zu bezahlen, aber einfach kein Bock mehr auf den Spießer Kommerz in Heidelberg haben.

    Schade, es bleiben wohl nur noch die „Memories“ von dem wie es mal war.

    • mit dem ,,älterem Publikum“ meinte ich Leute in meinem Alter. 25-35 vielleicht. Ich bin zwar nur 5 Jahre von den 20 entfernt, aber ich finde das sind Welten. Aus dem Alter bin ich einfach raus.

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