Doppelstockbetten, ekliges Essen, Geschirr selber spülen, Betten selbst beziehen, einfach kein Ort für Urlaub.
Bilder aus der Vergangenheit, strömen durch meinen Kopf, wenn ich Jugendherberge höre.
Doch spätestens seit Mai 2016, als es ein Bloggertreffen mit den Jugendherbergen auf der ITB gab, hat sich mein Bild über die Jugendherbergen geändert.
Ein klares Bild setzt sich ab, die Jugendherbergen sind nicht mehr das, was sie mal waren. Vorbei ist die Zeit, wo man an schäbige Unterkünfte denkt. Vorbei ist die Zeit, wenn man mit grauen an das Essen denkt.
Die Jugendherbergen sind im 21. Jahrhundert angekommen und nochmals davon überzeugen konnte ich mich in der Jugendherberge Burg Bilstein vor Ort.
Jugendherberge Burg Bilstein

Die Jugendherberge Burg Bilstein, liegt im schönen Sauerland, in Nordrhein Westfalen. Die Burg liegt direkt am Rosenberg von Lennestadt.
Burg Bilstein fungiert als Jugendherberge seit 1927. Die Burg ist natürlich um einiges älter. Ungefähr lässt sich sagen, dass es die Burg seit 1225 gibt. Der Name Dietrich Edelherr zu Bilstein war Burgsherr. So wie es sich zu der Zeit damals gehörte, gab es Fehden und Machtkämpfe. Mit den genauen politischen Vorfällen möchte ich euch weniger langweilen, ihr könnt einen Überblick aber gerne auf Wikipedia finden.
Die Burg Bilstein, ist wie oben schon erwähnt, seit 1927 eine Jugendherberge. Allerdings gehört die Burg erst seit 1979 zum Besitz des Deutschen Jugendherbergswerk.
Auch Modernisierungen gab es an der Burg schon, so wurde 1978 der Linke Seitenflügel erneuert, nachdem es von einem Feuer verwüstet wurde.
Zimmer gibt es verschiedene auf der Burg Bilstein. So gibt es klassische Mehrbettzimmer, wo die berühmten Doppelstockbetten stehen, aber auch einfache Einzel- und Doppelzimmer.
Meine Zeit auf der Burg Bilstein
Ich durfte in einem Einzelzimmer schlafen. Mit Blicke auf den Burghof, habe ich es perfekt getroffen. Hier war auch die erste Überraschung, ich hatte tatsächlich ein ganz normales Einzelbett im Zimmer. Ich hatte anfangs befürchtet, ich schlafe in einem alten klapprigen Stockbett. Auch war das Zimmer generell neu ausgestattet. Ich hatte sogar einen eigenen Fernsehr, wär hätte sich sowas je Träumen lassen? In der Jugendherberge und einen eigenen Fernsehr? Zu der Ausstattung gehörte auch noch ein Tisch mit Stuhl, ein kleiner Schrank der in die Wand eingebaut war und sogar ein eigenes Badezimmer. Leider kann ich Räume nicht gut fotografieren, aber ich glaube ihr bekommt dennoch einen guten Überblick.
Das Beste an meinem Zimmer, war im übrigen der Ausblick. Ich konnte den gesamten Burghof überblicken.
Essen gab es immer von 8:00-9:00 Uhr und abends von 18:00-19:00 Uhr. Zum Mittag hatte ich immer ein Lunchpaket bekommen.
Das Frühstück hatte alles, was man sich wünschen konnte. Verschiedene Brotsorten, frische Brötchen, diverse Wurst, Käse, Marmelade, Früchtekompott, Joghurt, mehrere Müslisorten, also wirklich alles. Sonntags gab es als zusätzliches Schmankerl, ein gekochtes Ei. Und das trinken kam auch nicht zu kurz. Hier gab es Saft, Tee, Kakao und Kaffee im Angebot. Gut das Frühstück, könnte vielleicht etwas länger gehen, als Morgenmuffel stehe ich nicht gerne um 8 auf, aber ansonsten war es einfach Top!
Das Lunchpaket beinhaltete etwas zu trinken, ein Stück Obst, Müsliriegel und Kekse, außerdem durfte man sich vom Frühstück auch etwas selber einpacken.
Zum Abendbrot gab es etwas warmes. Hier gab es jeden Abend etwas anderes. So hatte ich am ersten Abend Spätzle mit geschnetzeltem und Gemüse und am letzten Abend, schönes Rindergulasch mit Kartoffeln und Rotkohl. Dazu konnte man sich immer noch am Salatbuffet bedienen und einen kleinen Nachtisch gab es auch.
Und auch Leute mit extrawünschen kommen nicht zu kurz, einfach ansagen ob man zum Beispiel Vegetarier ist und dann hat man eine extra Mahlzeit bekommen.

Normalerweise gab es immer ein Buffet von dem man sich nehmen konnte, da ich am letzten Abend aber ganz allein auf der Burg war, wurde mir das Essen extra angerichtet. Ist für mich die Burgprinzessin, aber natürlich nur angemessen gewesen.
Freizeitangebot Jugendherberge Burg Bilstein
Rund um die Jugendherberge gibt es eine Menge zu tun. Vor allem Wanderer werden hier auf ihre Kosten kommen.
Doch auch an regnerischen Tagen, kann man seinen Tag sinnvoll füllen.
Ich hatte Glück mit dem Wetter und so war ich an bei den Tagen wandern. Einmal ging es zur hohen Bracht und einmal um den Rosenberg herum. Zu meiner Wanderung wird es aber nochmal einen extra Artikel geben.
Ich hatte mir aber für den Notfall, dass es regnen sollte, die Attahöhle (eine Tropfsteinhöhle) und eine Bootsfahrt über den Biggesee rausgesucht. Also selbst, wenn man das wandern nicht mag oder es an einem Tag nicht geht, gibt es Alternativen. Die Damen von der Rezeption finden, sicherlich noch mehr schöne Sachen, als die beiden Dinge die ich rausgesucht hatte.
Wer mit der Familie unterwegs ist, kann sich auch Bälle und Spiele in der Burg Bilstein ausleihen.
Für mich hat das Wandern und der Fernsehr, für due Abendbeschäftigung aber vollkommen ausgereicht.
Außerdem hatte ich an meinem letzten Abend noch eine kleine Blogger-Extrawurst erhalten. Ich durfte mir den Folterkeller der Burg Bilstein ansehen. Normalerweise steht der Hauptsächlich auf dem Programm der Schulklassen oder kann von Familien nur an ausgewählten Terminen besichtig werden.
Negatives Jugendherberge Burg Bilstein
Nach all den Lobpreisungen stellt sich sicherlich, der ein oder andere die Frage ob es auch negatives zu berichten gibt.
Da kann ich nur ein Jaein drauf geben. Die Jugendherberge ist natürlich besonders für Familien und Schulklassen geeignet.
Und das hat sich manchmal am Abend schon widergespiegelt. Auf den Fluren wurde gerannt und geschrien. Zumindest bis 22 Uhr, denn dann war Ruhezeit.
Wär also gerne früh zu Bett geht und keine Kinder mag, wäre hier sicherlich schlecht aufgehoben. Mir hat das Recht wenig ausgemacht.
Was mir hingegen mehr ausgemacht hat, war der Weg zur Burg Bilstein. Von Berlin gibt es leider nicht so gute Zuganbindungen und von daher blieb mir nur das Auto. Über 6h musste ich fahren und ich fahre nicht gerne Auto. Aber letztendlich ist es mit Auto sowieso besser gewesen, denn wenn man mal nicht Wandern möchte, sollte man für die Ausflüge in der Umgebung schon ein Auto haben.
Also ist das auch nicht wirklich etwas negatives, was man der Jugendherberge anlasten könnte. Das ist nur das was mich genervt hat, die Autofahrerei.
Fazit
Im Abschluss lässt sich sagen, dass ich ein paar wundervolle Tage in der Jugendherberge Burg Bilstein hatte.
Das Personal ist super freundlich und kennt sich bestens in der Umgebung aus. Die Burg ist sauber. Die Zimmer modern. An eine typische Jugendherberge erinnert nur der Kinderlärm. Ich würde definitiv wieder in eine Jugendherberge gehen, denn die Burg ist kein Einzelfall unter den Jugenherbergen. Auch Steffi von Steffistraumzeit, durfte sich auf Wangerooge vom Gegenteil überzeugen lassen und auch Sabine von Geckofootsteps, war an der Nordsee.
Außerdem fand ich es super, mal auf einer Burg schlafen zu können. Als Hobbyprinzessin, sollte ich viel öfters auf einer Burg schlafen!
Wie hast du Jugendherbergen in Erinnerung? Konntest du dein altes Bild von den Jugendherbergen auch schon überarbeiten?
Oder warst du schon auf der Burg Bilstein?
Lass es mich in den Kommentaren wissen!
Liebes Flashpackkind,
dein Artikel hat mir sehr gefallen, weil es früher wirklich so grausig war. ich kann mich an Sylt erinnern im Pidder Lünghaus 1972, wo wir uns überwiegend von Pommes aus einer nahegelegenen Bude ernährt haben. Trotzdem wurde ich Syltfan.
Es ist schön zu hören, das sich für die Familien und Schulklassen einiges geändert hat.
Schön wäre auch gewesen, wenn du erwähnt hättest, das dort einige Wanderer für die Alpen trainieren. Auch hätte mich interessiert was eine vierköpfige Familie so berappen muss.
Trotzallem weiter so.
Liebe Flashpackmami :-)
Vielen Dank für deine Anregungen :-)
Das Alpentraining, wird in einem separatem Artikel erwähnt werden und das mit den Preisen ist ja so ein Ding. Für mich ist es interessanter, was eine Einzelperson zahlen muss, für Familien ist es interessanter was die Familie zahlen muss ect. Da ich niemanden benachteiligen wollte, dachte ich ich verlinke die Jugendherberge einfach, dann kann jeder selbst gucken was er zahlen müsste :-)
wir waren früher mit der Schule immer zur Musikfreizeit mit der Schulband und dem Orchester auf Burg Bilstein :D in der Umgebung habe wir da natürlich kaum was gemacht, sondern tagsüber geprobt und ich kann mich noch erinnern, dass der Herbergsvater abends im Hof immer Dudelsack gespielt hat
Eine schöne Idee, aus einer Burg etwas Neues zu machen :-) Besonders Jugendherbergen haben – wie du schon richtig schreibst – ein eher unglückliches Bild. Diese Burg klingt aber wirklich schön und vielleicht eine gute Idee, wenn man als zufällig in der Gegend ist. Supergruselig die Gruft übrigens ;-)
Viele Grüße
Maria