Es ist still geworden, um mich und meinen Blog. Ein kleines kreatives Tief und auch ein kleines Tief, außerhalb vom Internet. Nach Tokio, habe ich mich etwas verloren gefühlt. Ohne Ziel, ohne richtigen Plan. Spießig oder?
Und der ein oder andere fragt sich vielleicht: ,,Wieso ohne Plan?“ ,,Du wolltest doch wieder losreisen, Südostasien oder?“ Oder ein anderer wird denken :,,War da nicht was mit Kanada?“ Und die Leute die mich kennen, würden eventuell denken:,, Was will sie denn in Kanada, sie wollte doch unbedingt mal nach Mexiko, soll sie das doch machen!“
Und genau hier ist der Haken, ich bin verwirrt! Ich weiß nicht was ich will und das ist das erste Mal im Leben. Ich wusste immer irgendwie was ich will. Seit ich meine Weltreise abgebrochen habe und mein Opa gestorben ist, hänge ich irgendwie in der Luft.
Gut ich weiß, dass ich noch reisen will. Aber nur Reisen, um des reisen willens? Nur schnell nach Südostasien abhauen, um wieder unterwegs zu sein und nicht viel für planen zu müssen? Dabei wenn ich mich zurückerinnere, war Thailand nicht so der „Burner“ für mich, das Wasser zu warm, das Essen nicht mein Geschmack und diese Hitze. Ich wollte Tokiobleiben, war dann aber doch nur einen da, weil es ebend nicht so geil war! Die Massagen und die Menschen, die ich kennenlernen durfte, waren dafür umso besser. Doch das eigentliche Paradies welches ich vermisse, ist und bleibt Bali! Bali meine große Liebe, Bali mein Seelenort! Doch so kurios es sich anhört, nach Bali will ich nicht. Also schon, aber ich habe viel zu große Angst, dass es beim 2. Mal mir plötzlich doch nicht mehr so gefällt, dass es vielleicht nicht so toll wird wie beim ersten Mal.

Bali
Kanada hat sich auch nicht richtig angefühlt und Mexiko? Da muss ich ja erstmal Spanisch lernen und das ist doch sicherlich voll gefährlich. Da brauche ich noch etwas Zeit.

Ihr merkt, es ist ein heilloses durcheinander. Aber mir musste was einfallen! Ich lebte zu dem Zeitpunkt von meinem Arbeitslosengeld, welches ich insgesamt nur 9 Monate bekomme und es war eigentlich für die Zeit nach meiner Reise eingeplant, wenn es darum geht einen Job zu finden oder einen Studienplatz zu bekommen. Es war aber nicht dafür gedacht, es unsinnig in Deutschland zu verplempern, ein fester Job ist für mich gerade undenkbar, ich will wieder weg!
Und auch mein Privatleben ist gerade die Hölle, ok das ist etwas übertrieben, aber es ist so hart von einer Reise zurückzukommen, zurückzukommen an einen Ort wo plötzlich keiner mehr ist der dich versteht.
Meine Freunde haben alle eine Familie gegründet. Keiner ist so Reisebegeistert wie ich. Ich habe niemanden in der realen Welt zum richtig reden. Mit meinem Vater entsteht schnell Streiterei, weil er möchte dass ich mir wieder einen Job suche. Meine beste Freundin hasst es zu reisen, ist aber verständnisvoll und von manch anderen Freundinnen konnte ich hören: ,,Willst du denn keine Familie gründen? Das ist doch so schön, hast du nicht genug von der Welt gesehen?“ Es ist schwer wenn man keinen hat, der genauso tickt wie einer selber. Und alle anderen verstehen nicht, dass es mir so schwerfällt, weil ich eigentlich noch unterwegs wäre, ich sollte noch gar nicht wieder in Deutschland sein. Mein großer Traum ist einfach geplatzt.
Und da das so ist, habe ich mich von meinen Freunden abgekapselt. Ich hatte keine Lust auf Familien und Kinderthemen. Ich hatte auch keine Lust unterwegs zu sein und die grimmigen Leute zu sehen.
Sagen wir wie es ist, ich habe gegammelt. In der Wohnung vorm Laptop, absolut unproduktiv gegammelt. Nennen wir es eine kleine depressive Phase. Als Ausrede hatte ich immer das Schicksal: ,,Ich warte einfach, bis mir das Leben ein Zeichen gibt. Alles passiert aus einem bestimmten Grund.“

Doch so konnte es ja nicht weitergehen und wie gesagt mein Arbeitslosengeld brauche ich, wenn ich wirklich vorhabe wieder einen Job zu finden.
Wie der Zufalle (oder Schicksal) es wollte, stand bei meinen Eltern ihr Sylt Urlaub an und meine kluge Mami kam auf eine grandiose Idee. ,,Rieke wenn du nicht weißt was du willst und du etwas Bedenkzeit brauchst, dann such dir doch einen Saisonjob. Sylt ist super schön. Wenn ich du wäre würde ich da für ein paar Monate arbeiten. Arbeiten macht frei (ja etwas makaber, wenn man sich denkt wo der Spruch mal hing, aber er ist wahr!)!“
Also begab ich mich auf Saisonjobsuche, da bekomme ich meine Pause, zum nachdenken oder zum planen. Doch Sylt wurde es nicht. Wie gesagt, das Leben hat einen Plan.
Zufällig wurde in dem Café, in dem meine Mama arbeitet, ein Job frei. Das doofe, er wurde frei, kurz vor dem Urlaub der Chefin und sie hat Urlaub dringend nötig! Doch wie soll man so kurzfristig jemanden finden, der Urlaub wäre höchstwahrscheinlich ausgefallen.
Und genau da kam ich ins Spiel. Ich habe zwar null Erfahrung als Servicekraft, doch ich hatte wenigstens schon einen Baristakurs in Cairns gemacht und ich lerne schnell.

Baristakurs Cairns

Die Idee kam gut an, beim Probearbeiten habe ich mich nicht zu blöd angestellt und heute kann ich den perfekten Milchschaum machen. Und das Beste, ich habe meine depressive Phase überwunden, die kreative Phase vielleicht noch nicht ganz, aber ich bin nicht mehr so grummelig und auch breche nicht mehr einfach in Tränen aus, weil meine Reise zuende ist. Ich komme mir wieder lebendig vor. ich habe wieder einen Plan.

Meine Pause vom Leben. Ich bin nun für drei Monate Servicekraft bei Miss Go Lightly in Berlin, kommt doch mal vorbei!

Und wie es weitergeht mit dem Reisen? Es wird wahrscheinlich Mexiko und Mittelamerika, mein Sprachkurs beginnt nächste Woche!

4 KOMMENTARE

  1. Ich kann dich nir zu gut verstehen, ich KANN mich nun schon länger als drei Monate nicht um mein Baby, meinen Nlog kümmern. Ich KANN es einfach nicht, stattdessen habe ich einen neuen begonnen. Aber ich glaube mein Problem liegt darin, dass ich nun schon viel zu lange an einem Ort bin, was nicht zu einer Nomadin passt. Leider muss ich noch durchhalten und das lähmt mich geradezu.
    Trotzdem war ich im letzten Jahr seit Jahrzehnten wieder an meinem Traumzauberort oder wie du so schön schreibst, Seelenort und ich hatte such Angst und gleichzeitig Sehnsucht. Was soll ich sagen, es war, als wäre ich erst gestern gegangen und mir tut jeder Moment leid, den ich vor Angst versäumt habe.

    Als Reisende geboren zu sein, ist nicht immer leicht …
    Alles Liebe Ela

  2. Hallo liebste Mareike, es freut mich so das du eine tief überwunden hast. Ich kann dich so gut verstehen, für Familie muss man erstmal den richtigen getroffen haben, nur in Deutschland zu sitzen das ist es auch nicht. Ich würde sagen nutze die Chance bis du 30 bist noch die work und Holiday Vista auszunutzen. Wenn du irgendwelche tips zu Kanada brauchst melde dich ich kenne mich da ein wenig aus (bin ja nur dort aufgewachsen). Ich glaube es würde dir gefallen, und zu heiß wird es nicht. Aber genieße erstmal den Sommer!! Lg Inka

  3. Bonjour!
    Das ist ja witzig, zu Miss Go Lightly komme ich immer wieder mal in der Lunch Break vorbei, wenn ich eine Kleinigkeit essen und eine lokale Zeitung durchblaettern will. Nun habe ich heute zufaellig Deinen Blog gefunden und Dich auf dem Photo auch erkannt. Ich reise sehr viel und kann Dir nur raten nicht das zu machen, was (fast) alle anderen machen! Vor allem nicht jetzt und schon gar nicht, wenn Du gerade darauf keine Lust hast. Damit meine ich Familie gruenden, 9-to-5 Job etc. Es gibt viele, die das gluecklich macht und dann sollen sie es auch tun. Es gibt viele, die glauben, sie muessten es tun, weil es alle tun, und es macht sie dann auch gluecklich. Die haben dann ein Problem und bereuen es, denken irgendwann sehr viel darueber nach und das ist nicht gut.
    Ich selbst muss zugeben, dass ich auch schon seit Jahren kostbare Zeit fuer einen 9-to-5 Job vergeude, da es bequem ist und wegen dem Geld. Viele Reisen mache ich alleine, da dies ein groesstmoegliches Eintauchen in die Kultur ermoeglicht. Allerdings gibt es auch Reiseziele, die ich lieber mit Begleitung besuchen wuerde. Ich hatte eine angenehme Reisepartnerin, aber auch sie entschied sich Kinder zu bekommen und reist nun gar nicht mehr. Vorgebuchte Pauschalreisen und Gruppenreisen lehne ich aus vielen Gruenden ab. In South America habe ich auch noch eine ganze Liste an Orten, die ich besuchen will. Ich bin immer dabei moeglichst viel ueber den blauen Planeten und die Menschen zu lernen. Das geht nur mit Reisen.

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