Themencafés in Tokio
Tokio ist verrückt. In Tokio gibt es skurrile Dinge. Tokio ist anders. Tokio hat Themencafés! Was Themencafé sind? Nun es sind Cafés, die ein bestimmtes Motto/Thema haben. Gut, nicht alle von denen gehen wirklich als Café durch, doch darauf komme ich später noch zu sprechen. Ich würde aber behaupten, dass die Themencafés in Tokio eine der besten „Sehenswürdigkeiten“ ist. Deshalb war es auch nicht weiter verwunderlich, dass mir andere Reiseblogger, ein Besuch in einem Themencafé empfohlen hatten.
In Tokio gibt es die unterschiedlichsten Themencafés. Es gibt ein Monstercafé, diverse Tiercafés, Cafés die sich bestimmten Serien oder Filmen widmen, wie das Alice in Wunderland Café, aber auch kuriose Sachen wie ein Gefängnis Café gibt es.
Während meiner Städtereise nach Tokio habe ich tatsächlich nur drei Themencafés geschafft, obwohl ich in meiner Woche in Tokio in viel mehr Themencafés gehen wollte.
Ich war im Monstercafé, im Katzencafé und im Eulencafé.
Das Katzencafé in Tokio
Das Katzencafé in Tokio stand eigentlich nicht auf meiner Liste. Ich habe schließlich selber eine Zuhause. Dennoch war ich einen Tag in Akihabara und wollte eine Pause machen.
Die Maidcafés, die es dort überall gibt und für mich einen bitteren Beigeschmack haben (Mädchen die wie 12 aussehen, in einer Hausmädchenuniform und alte Männer in die Cafés locken.), waren keine Option für mich. Dennoch hatte ich Lust endlich mal eines der kuriosen Themencafés in Tokio zu besuchen.
Also habe ich gegoogelt und bin schnell auf das Katzencafé aufmerksam geworden. Nekojalala hieß es und war nur 5 Minuten von meinem Standort entfernt.
Im Katzencafé angekommen, musste ich erstmal noch ein paar Minuten warten, alles ging über Reservierungen. Zum Glück war noch ein Termin für mich frei.
Am Anfang muss man 700 Yen Eintritt bezahlen und man ist dazu gezwungen, ein Getränk zu trinken. Ganz verstanden habe ich den Zwang nicht, denn wozu sonst gehe ich in ein Café?
Jedoch als ich dann reinkam, war ich etwas enttäuscht. Ich habe mir ein normales Café, mit Tischen und Stühlen vorgestellt, in dem halt ein paar Katzen mit rumrennen. Letztendlich war es nur ein Raum, wo man sich mit seinem Getränk auf eine Bank setzen konnte. In dem Raum waren ca. 30 Katzen verteilt. Sie schliefen auf Sofas, in Körbchen unter der Bank ect. Lediglich 2 der 30 Katzen waren aktiv. Und die schienen genervt von den Leuten. Wollten nicht angefasst werden!
Das erste mulmige Gefühl setzte ein. Natürlich wird darauf geachtet, dass nicht zu viele Menschen im Raum sind und es gibt auch Regeln die jeder beachten soll. Dennoch finde ich es komisch, das von 30 Katzen nur 2 aktiv sind. Auch wenn bei den schlafenden Katzen ein paar Maine Coons bei waren, die von Hause aus faul sind, ging das meiner Meinung nach nicht mit rechten Dingen zu. Die Katzen ließen sich nicht einmal durch Spielzeug animieren, für mich ein Indiz dass die Katzen eventuell unter Schlafmittel gesetzt wurden.
Davon mal abgesehen, fand ich den Raum etwas klein für so viele Katzen und ich weiß, dass es noch einen Nebenraum gab, der aber auch nicht viel größer war und wo nur die Katzenklos herumstanden.
Mir war ziemlich unwohl die ganze Zeit und ich hatte ein schlechtes Gefühl. Die Tiere an sich sahen gepflegt aus und manchmal sind Katzen auch einfach Stinkfaul. Doch bei weiterer Recherche zuhause fiel mir auf, dass mehrere Blogger von schlafenden Katzen berichtet haben. (wie zum Beispiel hier)
Vielleicht irre ich mich auch, alle anderen Tokio Blogger die ich kenne und die in Tiercafés schon waren, empfehlen diese Tiercafés immer uneingeschränkt weiter, vielleicht bin ich auch etwas überempfindlich. Deshalb ging ich später auch noch ins Eulencafe, das war nicht besser. Genaueres lest ihr gleich!
Mein Fazit zum Katzencafé in Tokio
Die Idee ist ganz süß. Nach einem harten Arbeitstag oder zu allem schlechten, was in der Welt passiert, gehe ich in ein Katzencafé und spiele mit ein paar niedlichen Fellknäulen. Hauskatzen sind in Japan wohl nicht so verbreitet wie bei uns, muss man dazu sagen.
Als Europäerin und Katzenbesitzerin, war mir das alles ein bisschen zu abgedreht, aber die Japanerinnen haben sich so gefreut und hatten eine Menge Spaß.
Ich saß fast die ganze Zeit an meiner Cola, auf der Bank und habe nur beobachtet.
Der „Spaß“ hat mich insgesamt 1000 Yen (ca. 9€), das ging noch halbwegs.
Doch für mich bleibt es dabei und ich kann es euch nicht weiterempfehlen, da ich nicht sicher bin, ob es den Tieren wirklich gut geht!
Das Kawaii Monstercafé in Tokio
Das nächste Themencafé in Tokio, welches ich besucht habe, war das Kawaii Monstercafé.
Es liegt in Harajuku, dem Viertel wo man auch Unmengen an Kawaii Sachen findet. Du weißt nicht was Kawaii ist? Kawaii heißt soviel wie niedlich, der Niedlichkeitstrend in Tokio ist ziemlich verbreitet und in Harajuku bekommt man alles was man dafür braucht.
Das Monstercafé war, wie im Namen angegeben, ziemlich kawaii. Die „Monster“ waren nicht wirklich Monster. Sie hatten nur abgefahrene Kleider an und Perücken.
Der Laden selbst war megacool eingerichtet. Man hat sich wie in einem Märchenwald gefühlt. Da ich aber nicht weiß, wie ich es so beschreiben kann, dass es dem gerecht wird, schaut euch einfach das Video an. Da kann man auch die „Monster“ sehen.
Das Essen hat das Thema natürlich auch aufgegriffen. So gab es zu meinen Pommes zum Beispiel bunte Dips.
Das Monstercafé hat 500 Yen Eintritt gekostet und die Preise waren im höheren Preissegment angesetzt. Ich habe für einen Milkshake und die Pommes, um die 15€ bezahlt. Und wir reden hier von einer, nicht sattmachenden Portion. Insgesamt hat mich das alles, also ca. 20€ gekostet.
Mein Fazit zum Monstercafé in Tokio
Dieses Themencafé in Tokio ist wirklich einen Besuch wert. Man hat einfach nicht oft die Chance, in so einer coolen Location etwas zu essen und zu trinken.
Natürlich war das Essen etwas teurer und man kann auch nicht von einem kulinarischen Erlebnis reden, doch wie gesagt, man erlebt sowas nicht jeden Tag.
Sehr cool fand ich die unterschiedlichen Bereiche, in denen man essen konnte. Ich saß in der Mushroom Disco.
Ihr bekommt von mir eine klare Weiterempfehlung, schaut es euch unbedingt mal an, wenn ihr da seid!
Das Eulencafé in Tokio
Nun kommen wir zu dem Themencafé in Tokio, welches mich ziemlich Zwiegestalten zurückgelassen hat. Das Eulencafé in Tokio.
Das Eulencafé wollte ich gar nicht mehr besuchen. Nach meinen Erlebnissen im Katzencafé, hatte ich Angst nochmal ein Tiercafé zu besuchen und eventuell Tierquälerei zu unterstützen.
Auf dem Blog von Wanderweib, habe ich allerdings eine Liste mit 10 skurrilen Tiercafés entdeckt.
Hier habe ich das Falkencafé entdeckt. Man darf die Tiere nicht anfassen, keine Blitzfotografie und man kann einiges über die Tiere lernen. Also wollte ich diesem Tiercafé eine Chance geben. Ich habe eine Stunde gebraucht, um zu dem Café zu finden und musste dann leider feststellen, dass es geschlossen hatte.
So weit weg, wollte ich nicht ohne Ergebnisse zurückkommen, also schaute ich nach weiteren Themencafés in der Gegend. Zwei weitere gab es zur Auswahl. Das Eulencafé und ein Vogelcafé. Das Vogelcafé hatte auch geschlossen und so entschied ich mich letztendlich doch für das Eulencafé.
Mir war vorher schon bewusst, dass es für die Tiere sicherlich nicht optimal sein wird. Eulen sind nachtaktiv und doch eher Menschenscheu.
Ich habe mich dennoch dafür entschieden, da ich euch von meinen Erlebnissen berichten wollte und es gehören auch negative Erlebnisse hinzu und ich denke mir auch immer, dass wenn ich andere von negativen Erlebnissen abhalten möchte, muss ich sie wenigstens selber erlebt haben. Dann weiß ich wirklich wovon ich spreche!
Das Eulencafé hat 2500 Yen (ca.22€) Eintritt gekostet und war somit das teuerste. Auch sehr merkwürdig, dass wir den vollen Preis zahlen mussten. Normalerweise darf man eine Stunde bleiben, wir aber nur 30 Minuten, da dann Mittagspause oder so war.
In dem Preis ist ein Getränk enthalten und zum Abschied gibt es kleine Geschenke, wie Postkarten und Eulenanstecker.
Es gab 9 Eulen, wovon zwei jedoch noch Jungtieren waren und nicht berührt oder fotografiert werden durften und eine Eule die sozial unverträglich war, diese durfte auch nicht angefasst oder fotografiert werden.
Alle Tiere waren festgebunden in dem Miniraum und wenn der Besitzer uns richtig verstanden hat und wir ihn, dann gab es für die Eulen nie die Möglichkeit mal in einem größeren Raum zufliegen oder so. Eine Traurige Sache wie ich finde, Vögel die nicht fliegen dürfen.
Hinzu kam, dass eins der Jungtiere schon einen Lagerkoller hatte, ähnlich wie bei den Tigern in Zoo´s. Und zwei der anderen Eulen ungepflegt und kränklich aussahen. Ein eindeutiges Indiz also, dass es den Tieren nicht gut geht. Das hat mich schon traurig gemacht.
Auf der anderen Seite, möchte ich euch nichts vormachen, es war toll mal eine Eule von nahem zu sehen, anzufassen und auf dem Arm zu halten. Und ich möchte diese Erfahrung auch nicht missen (Was auch immer, dass über mich aussagt..).
Mein Fazit zum Eulencafé in Tokio
Dieses Café war das schlimmste Themencafé von allen. Eulen in so einer Gefangenschaft, ist einfach grausam.
Bitte geht nicht in das Café, unterstützt keine Tierquälerei!
Natürlich ist es schön, eine Eule auf dem Arm zu haben, jedoch sollten wir das nicht um jeden Preis machen. Es sind immer noch Lebewesen und haben auch ein Recht auf ein unbeschadetes Leben und sollten nicht nur zur Belustigung für uns Menschen herhalten.
Mein Fazit zu Themencafés in Tokio
Themencafés in Tokio, sind eine tolle Sache. Allerdings nicht, wenn sie das Thema Tiere haben!
Ich habe ein paar Themencafés nur von außen gesehen und die sahen schon geil aus. Natürlich sollte man sich bewusste sein, dass das Essen nichts besonderes sein wird, dafür aber umso teurer.
Die Themencafés in Tokio, sind selten dazu geeignet, um die Japanische Küche kennenzulernen und man sollte t auch noch woanders Essen gehen. Aber um mal ein paar coole Erlebnisse zu haben, lohnen sich die Cafés auf jeden fall.
In welchen Themencafés wart ihr in Tokio schon? Habt Ihr mit den Tiercafés eine andere Erfahrung gemacht? Erzählt mir doch davon in dem Kommentaren!
Sachen gibts :D
Wir waren in Indonesien mal in einem „Selfie-Cafe“. Bevor man seinen Cappuccino bekommt, muss man sich fotografieren lassen. Das Foto wird dann auf den Milchschaum gedruckt. Müssen wir auch nicht jeden Tag haben ;-)
Ich liebe die verrückten Cafés in Tokio :-)
Nur von den Tiercafés halte ich mich auch fern. Ich bin mal zufällig in Seoul in ein Hundecafé reingestolpert. Das war einfach grauenhaft. Die Hunde waren offensichtlich betäubt und total lethargisch, haben weder gefressen noch getrunken. Tierschutz wird in Asien leider immer noch klein geschrieben :-(
Liebe Grüße
Franzi
ohje die armen Tiere, in die Tiercafes würde ich nach deinen Erfahrungsberichten auch auf keinen Fall gehen, ein Alice im Wunderland Cafe fände ich aber cool
in Deutschland habe ich auch schon von einigen Katzencafes gehört, da sind dann aber nur ein paar Katzen und es gibt Rückzugsmöglichkeiten für die Katzen
liebe Grüße
Wir fanden die ausgefallenen Themencafés echt spannend zu sehen und zu erleben. Haben selber ein paar davon getestet (natürlich) und fanden das Alice im Wunderland Café/Restaurant am besten :) das Katzencafé hat uns nicht so gefallen.
Liebe Grüße,
Anna & Vanessa
Ich muss scheinbar unbedingt nach Tokio! :D Allerdings würde ich dann wohl nicht in ein Tiercafé gehen, nachdem ich Deine Erfahrung hier so gelesen habe…
Und dieses Monstercafé… Gruselig ja, aber Monster sind da nicht :D
Tolle Artikel auf jeden Fall! :)
Liebste Grüße,
Corinna | Aussteigen Bitte